Danke für den Einblick in Dein Leben.
Die Frage nach der Braut Christi, die ist eine ziemlich komplexe. Lassen wir die mal kurz beiseite.
Du stößt Dich daran, daß die Bibel Jesus als das Lamm Gottes bezeichnet. Warum?
Als Moses das Volk Israel aus Ägypten führte, da wollte der Pharao das Volk nicht gehen lassen. Dafür schickte Gott 10 Plagen, um die Ägypter umzustimmen. Die letzte Plage war, dass alle Erstgeborenen sterben würden.
Den Israeliten gebot der HERR aber, dass sie ein einjähriges, fehlerloses, erstgeborenes Lamm schlachten sollten und dessen Blut an den Türstock schmieren sollten. Wenn dann der zerstörende Engel durch Ägypten gehen würde, da würde er an jedem Haus vorbeigehen, wo dieses Blut war.
Das Blut des Lammes war eine Bitte um Gnade: Das Lamm wurde geopfert, um anstelle der Erstgeborenen Israels zu sterben.
Deswegen wurde dann auch im Offenbarungszelt und später im Tempel in Jerusalem an Pessach, dem Fest, wo der Auszug aus Ägypten gefeiert wurde, ein Lamm geschlachtet und dessen Blut wurde über den Altar des Tempels geschüttet. Es bedeckte den ganzen Altar. Deswegen heißt im Hebräischen das Sühneopfer "Bedeckung". So, wie das Blut den ganzen Altar verdeckt und heiligt, so soll das Blut des Lammes auch das Volk (die Sünden des Volkes) bedecken (verdecken, zudecken, verbergen) und es heiligen.
Johannes der Täufer bezieht dies auf Jesus und sagt, dass Er für die Sünden der Welt als Opfer dargebracht wird. Der Autor des Hebräerbriefes erklärt, dass einerseits das Gesetz des Mose nur ein "Schatten" dessen war, was kommen würde, dass also das Gesetz des Mose auf Jesus und Sein Opfer verweist, andererseits aber, dass das Lamm im jüdischen Ritual anstelle des Hohenpriesters geschlachtet wurde. Jesus aber ist der Hohepriester, der Sein Blut selbst dargebracht hatte und damit nicht nur in ein irdisches Heiligtum gegangen ist, sondern in die himmlische Heiligtum, wo Er ständig vor Gott Vater steht, um die Vergebung unserer Sünden zu erwirken.
Es ist zwar richtig, dass Jesus der Gute Hirte ist, er ist aber auch das Opferlamm, das unsere Sünden wegnimmt. Wir sind Schafe des Guten Hirten, wir sollen aber, wie Petrus, auch Hirten sein und Jesu Lämmer weiden. Oder wie es der 1. Johannesbrief sagt, wir sollen Ihm gleich werden. Das ist kein Widerspruch, sondern eine sehr hohe Symbolik.